Dietmar Gallistl startete am 1. September 2016 als Nachwuchsgruppenleiter im Rahmen unseres SFB. Neben seiner Forschungstätigkeit wird er nun auch Promovierende betreuen und so unseren SFB bereichern. Wir haben ihm einige Fragen gestellt.
Wie sind Sie zur Mathematik gekommen und welches waren die bisher bedeutendsten Schritte in Ihrer beruflichen Laufbahn?
Nach der Schulzeit kamen für mich verschiedene Studienfächer in Frage. Das tiefere Interesse für die Mathematik habe ich während des Studiums entwickelt. Nach dem Diplom und der Promotion in Berlin (Humboldt-Universität) war ich für zwei Jahre wissenschaftlicher Mitarbeiter in Bonn. Seit September bin ich nun Nachwuchsgruppenleiter am KIT.
Was gefällt Ihnen an der Stelle des Nachwuchsgruppenleiters?
Als Nachwuchsgruppenleiter hat man die Möglichkeit, eigene Forschungsprojekte durchzuführen, Promovenden zu betreuen und Lehrveranstaltungen zu halten. Damit gehen natürlich auch viele andere Aufgaben einher, etwa organisatorische Tätigkeiten, die Einwerbung von Drittmitteln usw.
Im SFB betrachten wir Wellenphänomene sowohl analytisch als auch numerisch. Welche Forschungsprojekte möchten Sie im Rahmen des SFBs durchführen?
Ich arbeite auf dem Gebiet der Numerik partieller Differentialgleichungen. Dort untersucht man Verfahren mit denen man die Gleichungen, welche physikalische Phänomene (etwa Wellen) mathematisch formalisieren, näherungsweise auf modernen Rechnern lösen kann. Die Fragestellungen sind vielfältig. Neben der theoretischen Analyse solcher Verfahren geht es um Aspekte der praktischen Umsetzung und um numerische Experimente.
Unser SFB vereint ca 70-80 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, die sich mit Wellenphänomenen beschäftigen. Inwieweit erhoffen Sie sich davon zu profitieren?
Im SFB kommen Wissenschaftler mit ganz unterschiedlichen Expertisen zusammen. Das ist ein ideales Umfeld um ins Gespräch zu kommen, voneinander zu lernen und zu kollaborieren.
Sie werden im Rahmen Ihrer Position auch die Gelegenheit haben, Promovierende zu betreuen. Was ist Ihnen dabei besonders wichtig?
Während der Promotion arbeitet man selbständig an einer wissenschaftlichen Fragestellung. Im Gegensatz zu vielen anderen Disziplinen sind in der Mathematik dabei aber trotzdem regelmäßige
Gespräche mit dem Betreuer oder anderen Kollegen wichtig. Gerade wenn man sehr intensiv an einem Thema arbeitet, ist eine Einschätzung durch den Betreuer oder einen Außenstehenden oft sehr wertvoll. Im persönlichen Gespräch lassen sich mathematische Inhalte oder Ideen am besten vermitteln.
Obwohl Karlsruhe momentan einer großen Baustelle gleicht, hat der Standort einiges zu bieten. Neben einem frisch renovierten Mathegebäude und dem Campus direkt in der Innenstadt kann man seine freie Zeit im Schlosspark oder in einem der zahlreichen Restaurants und Cafés genießen. Hatten Sie bereits Zeit sich etwas einzuleben?
Ich hatte bereits etwas Zeit, die Stadt zu erkunden. Fast alles lässt sich bequem mit dem Fahrrad oder sogar zu Fuß erreichen. Das empfinde ich als sehr angenehm.
Verraten Sie uns noch, was Ihr Ausgleich zur Mathematik ist, wenn Sie mal mit einem Problem nicht weiterkommen?
Das mathematische Arbeiten ist oft intensiv und konzentriert und dadurch manchmal etwas einseitig. Spazierengehen, Musizieren, Lesen usw. sind da gute Gegengewichte.